Das Osnabrücker Museumsquartier vereint vier Häuser unter dem Leitthema „Frieden“. Herzstück ist das von Stararchitekt Daniel Libeskind entworfene Felix-Nussbaum-Haus. Es beherbergt die international größte Sammlung des in Osnabrück geborenen Malers, der 1944 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet wurde. Seine Bilder treten in einen Dialog mit der besonderen Architektur des Hauses. Im Kulturgeschichtlichen Museum ist eine multimediale und familienfreundliche Dauerausstellung zur Osnabrücker Stadtgeschichte zu sehen. Die Villa_ Forum Erinnerungskultur und Zeitgeschichte eröffnet am 15. September 2024 als ein interaktiver Lernort für Demokratie und NS-Geschichte. Das Akzisehaus, in dem Veranstaltungen und Workshops stattfinden, rundet das Ensemble ab.
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Osnabrück ist Friedensstadt. Mit unseren vier Häusern im Museumsquartier Osnabrück stellen wir uns bewusst in diese Tradition. Uns leitet der Gedanke des Stadtmottos: „... wo Frieden Geschichte und Zukunft hat“. In unseren Museen möchten wir mit den Mitteln der Kunst und in Auseinandersetzung mit Geschichte einer zentralen Frage unserer Zeit nachgehen: Wie wollen, wie können wir in Frieden miteinander leben? Wir laden Sie ein, mit uns in den Ausstellungen und Veranstaltungen im MQ4 diese Frage zu erforschen, Experimente zu wagen, neue Sichtweisen auszuprobieren – und miteinander ins Gespräch zu kommen. Im MQ4 bieten wir Ihnen, Kreativen und Kunstschaffenden, Kunst- und Geschichtsinteressierten aller Altersklassen Freiräume für einen lebendigen Austausch mit Blick in Richtung Zukunft. Das Museumsquartier Osnabrück soll als Stadtlabor für den Frieden auch Ihr Museum werden.
Das Kulturgeschichtliche Museum bildet den historischen Kern des Museumsquartiers. Es geht auf die Gründung des Osnabrücker Museums- und Kunstverein im Jahre 1879 zurück, für dessen Sammlungen das historistische Museumsgebäude einst errichtet wurde. 1890 eröffnet, ging es 1929 in städtische Trägerschaft über.
Heute präsentiert Ihnen das Kulturgeschichtliche Museum in seinen Dauer- und Wechselausstellungen die vielfältigen stadt- und kulturgeschichtlichen Sammlungen des Osnabrücker Museumsquartiers. Im Zentrum stehen dabei die stadtgeschichtliche Dauerausstellung „Stadtspuren Osnabrück“, die Grafiksammlung mit Werken Albrecht Dürers sowie die Gemälde Alter Meister in der „Sammlung Gustav Stüve“.
Darüber hinaus versteht sich das Kulturgeschichtliche Museum bewusst als „Gastgeber“: Hier ermöglichen wir Begegnungen und fördern Verständnis für Differenzen und Gemeinsamkeiten. Die Osnabrücker Bürger:innen und die Gäste aus aller Welt beziehen wir aktiv in den Austausch über Geschichte und Gegenwart ein – schließlich ist es ihre Geschichte. So leistet das Kulturgeschichtliche Museum einen wichtigen Beitrag dazu, das friedliche Miteinander in Gegenwart und Zukunft zu sichern.
OSNABRÜCKER STADTSPUREN
In der stadtgeschichtlichen Ausstellung folgen Sie über drei Etagen den Spuren der Geschichte Osnabrücks. Sehen Sie die Verhandlungen zum Westfälischen Frieden als große Animation. Treffen Sie prägende Persönlichkeiten Osnabrücks wie Justus Möser oder Alwine Wellmann. Erforschen Sie mit einem interaktiven 3D-Stadtmodell die Entwicklung der Stadt von der Keimzelle bis zur Gegenwart und werden Sie selbst Stadtplaner:in beim digitalen Modell „Osnabrück der Zukunft.
Osnabrück ist Friedensstadt: Die Stadt, in der der Frieden Geschichte und Zukunft hat. Das Motto ist ein Bekenntnis, als Erbe des in Osnabrück und Münster verhandelten Westfälischen Friedens von 1648. Wir folgen diesem Anspruch: Der Westfälische Friede steht im Zentrum der von Herwig Kenzler kuratierten Ausstellung. Exponate aus der umfangreichen Sammlung des Kulturgeschichtlichen Museums repräsentieren in sechs Themenfeldern Meilensteine der Stadtgeschichte – anschaulich in Szene gesetzt in einer völlig neugestalteten Ausstellungsarchitektur. Und in partizipativen Begleitprogrammen können Osnabrücker Bürger:innen an der Erforschung ihrer eigenen Geschichte teilhaben.
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Die Bildwelten von Albrecht Dürer
Das Schaffen Albrecht Dürers (1471 – 1528) katapultierte die Kunstwelt in eine neue Epoche. Unter dem Aspekt seiner ‚modernen‘, selbstbewussten Individualität schuf das Universalgenie eine reiche Bilderwelt, die in philosophischer wie künstlerischer Hinsicht bis heute fasziniert. Dieses Schaffen beeindruckte auch Dr. Konrad Liebmann. 1996 wurde der Wunsch des Osnabrücker Antiquars und Sammlers, seine Sammlung grafischer Werke Albrecht Dürers dauerhaft in Osnabrück zu zeigen, Realität. Sein in über zwei Jahrzehnten zusammengetragener Kunstschatz wurde teilweise von der Stiftung Niedersachsen erworben, teilweise gestiftet. Die „Dürer-Sammlung der Konrad Liebmann-Stiftung in der Stiftung Niedersachsen“ ist heute als Dauerleihgabe einer der bedeutendsten Kunstschätze im Kulturgeschichtlichen Museum.
Die eindrucksvolle Sammlung umfasst Dürers drei große Holzschnitt-Folgen von 1511 – „Die Apokalypse“, „Die Große Passion“ und „Das Marienleben“ – sowie 56 der 105 bekannten Kupferstiche Dürers, darunter auch die drei Meisterstiche „Ritter, Tod und Teufel“, „Melencolia I“ und „Der Heilige Hieronymus im Gehäuse“. Sieben Bücher mit Illustrationsholzschnitten Dürers ergänzen den Bestand von insgesamt etwa 180 Blättern.
2018 eröffnet das Kulturgeschichtliche Museum anlässlich des 490. Todestages des Renaissancekünstlers sein grafisches Kabinett in neuer Gestalt. Als zentrales geometrisches Element nutzt der Entwurf des Gestaltungsbüros Krastev + Krastev den Rhomboederstumpf aus Dürers „Melencolia I“.
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Alte Meister in der „Sammlung Gustav Stüve“
Kunst, Sammeln und Leidenschaft – das gehört irgendwie zusammen. Darüber erzählt auch die Geschichte der Gemäldesammlung des Osnabrücker Regierungspräsidenten Gustav Stüve (1833 – 1911). Er hinterließ der Stadt wertvolle Gemälde des 16. bis 19. Jahrhunderts. Als Vorsitzender des Museumsvereins hatte Stüve zuvor nicht nur viele Jahre lang die Geschicke des Museums bestimmt. Vielmehr hinterließ er mit seiner Stiftung ein kulturpolitisches Testament, das den heutigen Stellenwert des Museumsquartiers als Kunstmuseum begründet.
Die Sammlung umfasst insbesondere niederländische und flämische Künstler des 16. und 17. Jahrhunderts (Jan Asselyn, Jan Dirksz Both, Joos van Craesbeeck, Jan van Goyen, Jan van Haensbergen, Joos de Momper II d.J., Isaak de Moucheron, Dirck de Quade van Ravensteyn, Roelant Savery, Gerard Ter Borch, Jacob Toorenvliet, Moyses van Uyttenbroeck, Lodevijk de Vadder, François Verwilt, u.a.). Darüber hinaus bezeugen weitere repräsentative Einzelstücke das Interesse für die italienische Malerei und das Schaffen deutscher Künstler des 18. und 19. Jahrhunderts (Giovanni Busi de Cariani, Art Salvatore Rosa, August Querfurth, Christian Stöcklein, Andreas Achenbach, Christian Morgenstern u.a.).
Mit der aktuellen Präsentation wird die Sammlung vor dem Hintergrund ihrer Entstehungsgeschichte gezeigt. Sie ist Resultat einer 250-jährigen Geschichte bürgerlichen Kunstsammelns und Teil einer größeren Gemäldekollektion, zu der Johann Christoph Wöbeking (1680 – 1770), Leibarzt des Osnabrücker Fürsten und Bischofs, den Grundstein legte. Im 18. und 19. Jahrhundert gehörte die Sammlung zu den international bekannten Osnabrücker Sehenswürdigkeiten. Der Gemäldebestand bietet die in der Museumslandschaft seltene Möglichkeit, die historische Hängung bürgerlicher Privatsammlungen konkret zu rekonstruieren. Die Ausstellung dokumentiert die Entwicklung der Präsentationsform von der Kabinett-Hängung des 18. Jahrhunderts hin zu der vom Berliner Umfeld von Wilhelm von Bode-inspirierten „modernen“ Hängung, wie sie Gustav Stüve um 1900 praktizierte.
Im Mittelpunkt der Präsentation steht die Person des bürgerlichen Sammlers. Gustav Stüve repräsentiert ein kunst- und kulturbeflissenes Bürgertum, das durch sein Engagement die Etablierung des bürgerlichen Museums im 19. Jahrhundert beförderte. Geschichte und Motivation dieses Kunstsammlers stehen exemplarisch für eine Epoche, in der sich das Sammeln institutionalisierte und das Museum professionalisierte.
Zu den Ausstellungen & Sammlungen
Zu den Veranstaltungen & Terminen
„Nicht gelehrter sollen die Besucher eine Ausstellung verlassen, sondern gewitzter“. Dieser Ausspruch Walter Benjamins dient unserer museumspädagogischen Arbeit als Leitmotiv. Denn Vermittlung ist eine der Kernaufgaben des Museums. Interaktive Angebote, dialogische Führungen und Werkstattangebote ermöglichen es, von dem im Museum Gesehenen zu lernen. Die Begegnung mit dem Original, mit kulturgeschichtlichen Objekten und herausragenden Kunstwerken macht das Angebot eines Museums so einzigartig.
Samstags und Sonntag um jeweils 14 Uhr bieten wir Führungen durch die aktuelle Ausstellung im Felix-Nussbaum-Haus an.
Begleitet von einer Kunstvermittler:in können Sie am Samstag und Sonntag jeweils um 14 Uhr in etwa 60-90 Minuten den Maler Felix Nussbaum kennenlernen. Während der Rundgänge wird mancherlei Neues und Interessantes rund um die Werke zu erfahren sein, und es gibt natürlich wie immer die Möglichkeit, weitergehende Fragen zu stellen.
Sonntags um 16 Uhr haben wir Führungen durch die aktuelle Ausstellung in der Villa_ im Programm.
In der neu konzipierte Dauerausstellung zur NS-Geschichte spielt die Biografie des Osnabrücker Juristen Hans Georg Calmeyer eine zentrale Rolle. Er hat während des Nationalsozialismus in den Niederlanden tausende Juden gerettet, sich zugleich jedoch am NS-Terror mitschuldig gemacht. Die Ausstellung in setzt sich mit aktuellen Formen von Diskriminierung und Zivilcourage auseinander. Die Führung bietet viel Raum für Diskussionen und persönliche Gedanken.
Führungstermine zu den aktuellen Sonderausstellungen können Sie ganz einfach über unseren Kalender einsehen.
Zur Ausstellung Barlach/Kollwitz bieten wir Sonntags um 15:30 Uhr am 13.10.2024 eine Sonderführung an.
Zur Ausstellung Felka Platek können Sie sich auf die folgenden Sonderführungen freuen: Sonntags um 15:30 Uhr., 6.10., 3.11.2024, und 5.1., 2.3., 4.5.2025
Erwachsene | 8 Euro (ermäßigt* 6 Euro) |
Erwachsene nur Villa_ | 4 Euro (ermäßigt* 2 Euro) |
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre | Eintritt frei |
Osnabrücker Studierende mit Studierendenausweis (Kulturticket Osnabrück) |
Eintritt frei |
U18+ (ein oder zwei Erwachsene mit Kind/Kindern bis 18 Jahre) | 6 Euro pro Erwachsener |
Kukuk-Inhaber, Osnabrück-Pass | 1 Euro |
In Ausbildung: Studierende andernorts, Auszubildende, Schüler:innen, FSJler:innen | 4 Euro |
Mitglieder Museums- und Kunstverein und Freunde der Kunsthalle | Eintritt frei |
Gruppenkarte (ab 12 Personen) | 7 Euro/Person |
KombiKarte (in Kombination mit Kunsthalle Osnabrück) | 10 Euro (ermäßigt* 8 Euro) |
montags, Karfreitag, 1. Mai, Heiligabend, 1. Weihnachtstag, Silvester, Neujahr
Ostersonntag, Ostermontag, Himmelfahrt, Pfingstsonntag, Pfingstmontag, Tag der Deutschen Einheit, Reformationstag, 2. Weihnachtsfeiertag und sonstige Feiertage: 10–18 Uhr Bitte beachten Sie eventuell geänderte Öffnungszeiten an sonstigen Feiertagen. Während des Ausstellungsumbaus können einzelne Bereiche der Häuser nur eingeschränkt zugänglich sein.
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Weitere Informationen auf der Osnabrücker Website
Bitte informieren Sie sich über den aktuellen Fahrplan unter fahrplan.vos.info
Stadthausgarage, Nikolaigarage Eine Haltestelle für Reisebusse befindet sich an der Lotter Straße direkt neben dem Eingang des Felix-Nussbaum-Hauses.
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Im Untergeschoss stehen Schließfächer sowie Garderoben für Jacken, Taschen und Rucksäcke zur Verfügung. Taschen und Rucksäcke müssen eingeschlossen werden. Kleine Taschen von maximal 20x30 cm (DIN A4 Format) dürfen in die Ausstellungsräume mitgenommen werden. Das Museum übernimmt keine Haftung für verwahrte Gegenstände.
Das Felix-Nussbaum-Haus und das Kulturgeschichtliche Museum des Museumareals sind barrierefrei für Besucher im Rollstuhl oder mit Kinderwagen zugänglich. Außerdem stehen Klappstühle für den Rundgang durch die Häuser zur Verfügung.
Fotoaufnahmen in den Ausstellungsräumen sind grundsätzlich gestattet, bitte benutzen Sie kein Blitzlicht. Für professionelle Foto- oder Drehaufnahmen fragen Sie bitte vorher an. Informationen dazu gibt Ihnen das Sekretariat unter 0541 323-2207, oder Sie schreiben uns eine E-Mail an museum(at)osnabrueck.de.
Hunde haben zu unseren Ausstellungsräumen keinen Zutritt – eine Ausnahme sind Blinden- und Therapiehunde, diese dürfen Frauchen oder Herrchen begleiten.
Wegen Umbau geöffnet
Eine private Führung ist die angenehmste Art, die Werke, die Ausstellungen und die Architektur im Museumsquartier kennen zu lernen.
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