Vorträge über Roosje Glaser und Felix Nussbaum: „Roosje Glaser - Tanzen, um zu überleben“ von Paul Glaser (Autor) und „Felix Nussbaum - Kunst als Widerstand“ von Anne Sibylle Schwetter (Kuratorin der Sammlung Felix Nussbaum)
Bei einem Besuch im Konzentrationslager Auschwitz stößt Paul Glaser zufällig auf einen Koffer mit seinem Familiennamen und entdeckt die jüdischen Wurzeln seiner Familie und die Lebens- und Überlebensgeschichte seiner Tante Roosje. Roosje war Tänzerin in den Niederlanden und leitete eine Tanzschule, bis sie von ihrem Mann verraten wurde, untertauchen musste und schließlich inhaftiert und nach Auschwitz deportiert wurde. Eigenwillig, bizarr und unbeugsam hat sie sich ihren Lebenswillen nie brechen lassen. Sie hat Auschwitz und den Todesmarsch durchlitten und überlebt. Zahlreiche Dokumente, Briefe und Filme sind erhalten geblieben und veranschaulichen das Leben der Tänzerin, das ihr Neffe Paul Glaser in seinem Buch „Die Tänzerin von Auschwitz“ beschreibt. Wie schaffen es Menschen, einen solch starken Überlebenswillen zu entwickeln? Für Roosje waren der Tanz und die damit verbundene Lebensfreude eine entscheidende Kraftquelle.
Wenn ich untergehe – lasst meine Bilder nicht sterben“: Wie kein anderer Künstler der ersten Jahrhunderthälfte hat der 1904 in Osnabrück geborene und 1944 in Auschwitz ermordete Maler Felix Nussbaum alle Erfahrungen der Jahrzehnte nach dem Ersten Weltkrieg in seinen Bildern festgehalten und als Teil seiner eigenen Situationen reflektiert, in die der Künstler als Jude durch die rassistische Ideologie des nationalsozialistischen Deutschland hineingestoßen wurde. Kein Betroffener hat den "Holocaust" der Juden in Europa künstlerisch dokumentiert wie Nussbaum. Für ihn wurde in seiner aussichtslosen Situation Malerei zur Widerstandshandlung, da sie ihm seine menschliche Würde erhielt und ihm lange Zeit die Kraft zum Überleben gab. Er war Protokollant dieser Zeit und wurde ihr Opfer.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation im Rahmen der Friedenskulturarbeit der St. Katharinengemeinde Osnabrück und dem Büro für Friedenskultur Osnabrück.
Im Vorfeld bieten wir für Interessierte eine Kuratorinnenführung durch die Sammlung Felix Nussbaum mit Anne Sibylle Schwetter an.
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