Dr. Christian Saehrendt
Aufgrund der aktuellen Situation haben wir uns entschlossen, den Vortrag ausschließlich online stattfinden zu lassen. Bereits gekaufte Tickets werden an der Museumskasse zurückerstattet.
Den livestream finden Sie unter https://youtu.be/UQdPRwf5opQ oder auf unserer Facebook Seite.
Ein Vortrag von Dr. Christian Saehrendt: In Zeiten politischer Krisen und ökonomischer Transformationen fällt es schwer, klare Zusammenhänge und verantwortliche Akteure zu benennen. Stattdessen werden dafür Sündenböcke, Verschwörungstheorien und Projektionen gesucht. Neben Minderheiten, Migranten und Eliten zählen auch Kunst und Künstler regelmäßig zu Blitzableitern eines bewußt geschürten „Volkszorns“. In den 1920er und 1930er Jahren, als auch Felix Nussbaum seine Künstlerlaufbahn startete, wurden die Ressentiments gegen Kunst besonders giftig, wobei Antisemitismus eine Schlüsselrolle spielte. Nicht nur das Spekulative des Kunstmarktes, der zum Symbol eines irrealen und heisslaufenden Kapitalismus schlechthin wurde, stand im Mittelpunkt der Kulturkritik jener Zeit, sondern auch die Isolation der Künstler vom „Volk“. Kritik am zeitgenössischen Kunstgeschehen kam von den Kommunisten, gelegentlich aus der bildungsbürgerlich-konservativen Mitte, in besonders aggressiver und diffamierender Weise aber von Rechts und kulminierte 1937 in der berüchtigten Kampagne „Entartete Kunst“. Wie sieht es heute aus? Gibt es Parallelen zur Geschichte?
Dr. phil. Christian Saehrendt ist als freiberuflicher Historiker und Kunsthistoriker tätig. Er verfasste wissenschaftliche Studien zu politischen Denkmälern, über internationale Kulturbeziehungen, zur Geschichte der Ausstellung „documenta“ oder zur Künstlergruppe „Die Brücke“ und ist Autor zahlreicher populärwissenschaftlicher Publikationen im Bereich Moderne und zeitgenössische Kunst.
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