Jahr: 1936 | Technik: Öl auf Sperrholz | Abmessungen: 50,5 x 65,8 cm | Ausstellungsort: Felix-Nussbaum-Haus Osnabrück, Leihgabe der Niedersächsischen Sparkassenstiftung
Müde in den Beinen, müde in den Füßen“, schreibt Felix Nussbaum 1937 im belgischen Exil an seinen Malerfreund Ludwig Meidner. Nussbaum hat in Belgien keine feste Bleibe. Arbeitsverbote und befristete Aufenthaltsgenehmigungen belasten den Alltag des verfolgten Künstlers in der Emigration. Er ist auf der Suche nach einer neuen Heimat und einer neuen Perspektive.
„Lokomotive“ nannte Nussbaum das Bild, dessen Motiv eine ebensolche auf dem Abstellgleis zeigt. Damit spielt er auf die Situation des Malers im Exil an, die einer Sackgasse gleicht. Winzige, humorvolle Details legen diese Analogie nahe: Der Zylinder des Mannes vor der Lokomotive nimmt Farbe und Form des Schornsteins an – oder ist es umgekehrt?
Die Lokomotive mit ihren großen runden Fenstern und dem geneigten Schornstein erinnert zudem an Zeichentrickfilme der Zeit. In ihnen erwachen leblose Dinge zu einem lustigen oder auch schauerlichen Eigenleben. Felix Nussbaum ist diese Welt vertraut. Er selbst entwirft 1936 einen Zeichentrickfilm, der die humorvolle und kindlich verspielte Seite des Malers zeigt.
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