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„Leben ist Glühn“ – Der Expressionist Fritz Ascher

Fritz Ascher: I Pagliacci (Der Clown) (1916), Mischtechnik auf Papier, Privatsammlung

Sonderausstellung in der Reihe „Verfemte Kunst“ im Felix-Nussbaum-Haus

Das Felix-Nussbaum-Haus präsentiert vom 25. September bis zum 15. Januar das Werk des Berliner Expressionisten Fritz Ascher (1893–1970). Die Ausstellung gibt mit einer repräsentativen Auswahl von rund 70 Gemälden und Grafiken einen umfassenden Einblick in das vielfältige Schaffen des Malers: von frühen spielerischen Studienzeichnungen über monumentale Figurenkompositionen der Weimarer Zeit bis zu kraftvollen Landschaftsbildern der Jahre nach 1945. Die Retrospektive lädt zur Wiederentdeckung des ehemals verfemten und fast vergessenen Berliner Künstlers ein, der von den Nationalsozialisten verfolgt und dessen frühes Werk durch den Zweiten Weltkrieg in Teilen zerstört wurde.

Fritz Ascher wurde 1893 in Berlin-Zehlendorf als erstes Kind einer assimilierten jüdischen Familie geboren, die ihre Kinder 1901 evangelisch taufen ließ. Im Alter von 17 Jahren besuchte er die Kunstakademie in Königsberg. Um 1913 zog Fritz Ascher zurück in die Kunstmetropole Berlin, wo er bei Lovis Corinth studierte und im Umfeld expressionistischer Künstler zu einer eigenen Bildsprache fand. Die Arbeiten der Jahre vor 1933 vermitteln einen Eindruck von der kraftvollen künstlerischen Sprache seines frühen Schaffens. Neben humoristischen, der Karikatur verwandten Bildern sind Gemälde und Grafiken zu sehen, die im Zeichen des Symbolismus und Expressionismus stehen. Die oft allegorisch geprägten Darstellungen spiegeln die innere Zerrissenheit des Malers wider. Sie belegen sein Interesse an religiösen Themen. Daneben zeigen sie die besondere Vorliebe Aschers für dramatische Stoffe aus der Welt der Musik, des Theaters und der Oper.

Als Fritz Ascher 1933 ins Visier der Nationalsozialisten geriet, tauchte er bei Freunden unter. Nach kurzer Gefangenschaft im Konzentrationslager Sachsenhausen und im Potsdamer Gefängnis überlebte er die Jahre bis 1945 in einem Kellerversteck im Berliner Grunewald. In dieser Zeit der Isolation und Angst vor der drohenden Deportation konnte er nicht mehr malen. Er schrieb in dieser Zeit zahlreiche Gedichte. Sie sind in Auszügen in der Ausstellung präsentiert und stellen ein thematisches wie künstlerisches Bindeglied zwischen dem visuellen Vor- und Nachkriegswerk dar.

Unmittelbar nach der Befreiung 1945 durch die Alliierten begann Fritz Ascher wieder zu malen. Zunächst überarbeitete er ältere Gemälde wie die großformatigen Werke des Bajazzo oder das Porträt Ludwig van Beethovens. Beide Arbeiten sind in der Ausstellung zu sehen. Ascher fand jedoch in der Natur sein eigentliches Thema. Auf der Suche nach einer neuen künstlerischen Ausrichtung durchstreifte er immer wieder die ausgedehnten Wälder des Grunewalds und schuf dramatische Bilder von Blumen, Sonnenuntergängen und hügeligen Wiesen. Heftige kreative Schaffensphasen wechselten sich mit Phasen großer Verzweiflung ab. Diese „Seelenbilder“ Fritz Aschers zeigen nur vordergründig Idylle. Die kraftvollen Landschaftsbilder werden zu Symbolen einer in der Natur entdeckten Spiritualität.

Die Ausstellung wird in der Reihe „Verfemte Kunst“ des Felix-Nussbaum-Hauses gezeigt, welche an jene Künstler erinnert, die aufgrund ihrer religiösen oder politischen Identität im Nationalsozialismus verfolgt waren und deren Kunst als „entartet“ gebrandmarkt wurde. Das Projekt ist eine Kooperation mit der Fritz Ascher Society, New York, und wird im Anschluss an die Präsentation in Osnabrück in Chemnitz; Berlin und Potsdam gezeigt: Kunstsammlungen Chemnitz - Museum Gunzenhauser (4. März – 11. Juni 2017), Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim (8. Dezember 2017 – 11. März 2018) und Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte (10. Dezember 2017 – 11. März 2018).

Die umfassenden Recherchen zu Leben und Werk Fritz Aschers hat die Direktorin der Fritz Ascher Society, Rachel Stern, geleistet. Die Ausstellung in Osnabrück wurde von ihr zusammen mit der Kuratorin des Felix-Nussbaum-Hauses, Anne Sibylle Schwetter, entwickelt.

Der 292 Seiten umfassende Katalog erscheint zur Ausstellung im Wienand Verlag mit wissenschaftlichen Aufsätzen von Jörn Barfod, Eckhart Gillen, Wiebke Hölzer, Ingrid Mössinger, Ori Z. Soltes und Rachel Stern.

Das Ausstellungsprojekt wird großzügig gefördert von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung, der Sparkasse Osnabrück, dem Landschaftsverband Osnabrücker Land und dem Museums- und Kunstverein Osnabrück e.V.

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