© Museums- und Kunstverein Osnabrück e.V.
Beleuchtet mit sich bewegenden Bildern präsentiert sich das Felix-Nussbaum-Haus in den kommenden Wintermonaten. Bei Einbruch der Dunkelheit erscheint auf der Außenwand des turmartigen Gebäudeteils des Felix-Nussbaum-Hauses die projizierte Zeichnung eines Vogelkäfigs. Ein ebenfalls in weißen Linien gezeichneter Vogel fliegt über die anderen Außenwände des Museumskomplexes hin zum Käfig. Andere Vögel kommen dazu und fliegen weiter. Sie scheinen das ganze Gebäude zu umfliegen, zu durchfliegen, zu überfliegen.
Die Lichtinstallation ist frei zugänglich. Vom 12. Oktober 2012 bis zum 27. Januar 2013 wird sie täglich von 17 bis 24 Uhr zu sehen sein.
Ausgangsmaterial
Wie ein Film erscheint dem Betrachter die Installation. Aber die Künstlerin Nikola Dicke ist in erster Linie Zeichnerin. Und so ist auch diese dem Betrachter als Film erscheinende Lichtinstallation im Grunde eine Abfolge von Einzelzeichnungen. Ausgangsmaterial der gezeigten Projektionen sind rußgeschwärzte Glasscheiben, in die Nikola Dicke mit Nadeln und Stiften ihre Motive als kleinformatige Zeichnungen ritzt. Die ursprüngliche Ritzzeichnung wird zunächst fotografisch dokumentiert und dann direkt überarbeitet um einen neuen Zustand der räumlichen und zeitlichen Situation des Bildmotivs zu erreichen.
Grundidee
Die Arbeit »inside out« basiert auf der Idee des Thaumatrops, einer Pappscheibe, die auf einer Seite einen Vogel und auf der anderen einen leeren Käfig zeigt und die durch schnelles Drehen die optische Täuschung erzeugt, dass der Vogel im Käfig sitzt. So ergibt sich ein neues Gesamtbild. Nikola Dicke nutzt dieses Spiel mit der optischen Täuschung. Sie erweitert die einfache Form durch künstlerische und technische Mittel sowie durch den Ort. Vergrößernde Projektoren unterstreichen die Illusion. Die Vögel scheinen wie zum Leben erweckt. Der Betrachter muss die räumliche Bewegung der Vögel mitverfolgen. Erst wenn er sie um das Museum herum begleitet, kann er sich die ganze Geschichte erschließen.
Originalarbeiten im »Vertikalen Museum«
Parallel zur Außen-Installation gibt es im Felix-Nussbaum-Haus im Vertikalen Museum eine kleine Ausstellung mit den Original-Arbeiten der Künstlerin. Hier kann der Besucher den künstlerischen Entstehungsprozess verfolgen. Diese Präsentation ist nur während der Öffnungszeiten des Museums zu sehen.
Künstlerin und Arbeitsweise
Nikola Dickes Arbeiten sind ortsbezogen, und so ist auch diese Arbeit speziell für das Felix-Nussbaum-Haus entstanden. Sie bezieht sich dabei lediglich assoziativ auf das künstlerische Werk und tragische Leben von Felix Nussbaum und ist ein Angebot an die Betrachter, sich einen Zeitraum und eine Bewegungszeit zu nehmen, um über Freiheit und Gefangenheit, über Schutz und Gefahr, Wahrnehmungs- und Existenzbedingungen nachzudenken.
Seit ihrem Studium an der Kunstakademie in Münster ist Nikola Dicke als freischaffende Künstlerin tätig. Heute arbeitet sie in Osnabrück, ihre Projekte realisiert sie international. Unter anderem zeigte sie 2012 ihre Werke in der Zeche Guido in Zabrze in Polen. Auch auf dem internationalen Lichtfestival 2012 in Jerusalem war sie mit einer mehrteiligen Installation vertreten.
Initiatoren und Förderer
Initiator des Projektes ist der Museums- und Kunstverein e.V., die Realisierung erfolgt in Kooperation mit dem Felix-Nussbaum-Haus. Das Projekt wird unterstützt vom Landschaftsverband Osnabrücker Land, der Hypo-Kulturstiftung München und der lichtsicht gmbh Bad Rothenfelde, die Sponsoren sind OSMO Anlagenbau GmbH & Co. KG, Sievert AG, SOLARLUX Aluminium Systeme GmbH und die VGH.
Künstlergespräch und Workshop
Im Rahmen dieses Projektes findet am 4. November 2012 ein Künstlergespräch statt. Außerdem ist ein Workshop für Kinder mit der Künstlerin geplant.
Katalog und weitere Informationen
Informationsmaterial ist sowohl im Außenbereich als auch im Felix-Nussbaum-Haus erhältlich. Ein begleitender Katalog, zum Preis von 7,50 Euro, wird in den Sprachen Deutsch und Englisch verfügbar sein. Weitere Informationen zur Künstlerin sowie den Veranstaltern sind auch im Internet zu finden: » www.nikoladicke.de
Wegen Umbau geöffnet
Eine private Führung ist die angenehmste Art, die Werke, die Ausstellungen und die Architektur im Museumsquartier kennen zu lernen.
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