Mit Elfriede Lohse-Wächtler und Felix Nussbaum werden zwei bedeutende künstlerische Positionen der Moderne einander gegenübergestellt. Die wechselhaften gesellschaftlichen und politischen Umstände in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts prägten ihr Leben und ihr Schaffen. Beide wurden in den 1940er Jahren Opfer der nationalsozialistischen Tötungsmaschinerie. Die Ausstellung fragt nach Gemeinsamkeiten, zeigt aber auch, wie unterschiedlich Künstler:innen auf extreme Bedingungen reagiert haben. Sowohl Lohse-Wächtler als auch Nussbaum nutzten in Zeiten eingeschränkten Handelns Kunst als Feld der Handlung und Reflexion. Dabei gehören die von ihnen künstlerisch bearbeiteten Themen keineswegs der Vergangenheit an: Ausgrenzung, Stigmatisierung, Not, Flucht, Verlust des Zuhauses, Exil, Unterdrückung und Gewalt umgeben uns heute nach wie vor, was uns die ausgestellten Porträts, Selbstbildnisse und Figurenbilder eindrücklich ins Bewusstsein rufen.
Wegen Umbau geöffnet