Eintritt frei
Vortrag von Prof. Dr. Andreas Lehnertz, Trier: Der Jude Anselm aus Osnabrück beendete den Berner Kleinen Aruch am 24. Januar 1290 / 11. Schewat 5050. Die Handschrift legt die feste Ansässigkeit von Juden in Osnabrück im 13. Jahrhundert nahe. Beim Berner Kleinen Aruch handelt es sich um „eine verkürzende Bearbeitung des ältesten erhaltenen Wörterbuchs des nachbiblischen Hebräisch-Aramäischen.“ Er enthält neben jüdisch-französischen und altjiddischen auch eine Reihe niederdeutscher Glossen. Letztere machen etwa fünf bis sechs Prozent des dort verwendeten Materials aus und führen sprachlich in den Osnabrücker Raum. Die Begriffe entstammen häufig der Tier- und Pflanzenwelt und verweisen auf den alltäglichen Sprachgebrauch. Die Schrift mag belegen, dass die zugewanderten jüdischen Familien zwar ihre hochdeutsch geprägte, also aus dem süddeutschen Raum stammende eigene Sprache beibehielten, für den alltäglichen nachbarschaftlichen Kontakt mit den Nichtjuden vor Ort aber ganz pragmatisch niederdeutsche Sprachelemente benutzten. Warum wurde die Handschrift angelegt? Wer hat sie genutzt? Wie hat sie die Zeiten überdauert? Der Vortrag wird sich dieser vielfältigen Sammelhandschrift widmen. Neben der Bedeutung des Berner Kleinen Aruch für Osnabrück werden damit auch die verschiedenen Elemente dieses außergewöhnlichen Manuskripts gewürdigt.
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