Ariel Reichman lädt zu einem Vortrag von Dr. Galit Atlas mit anschließendem Gespräch zur Reflexion des komplexen Konzepts von Sicherheit ein. Das Empfinden von Sicherheit ist ein tief verankertes menschliches Bedürfnis, das in unserer heutigen Zeit kaum mehr befriedigt werden kann. Wie können wir damit umgehen?

Dr. Galit Atlas ist eine israelisch-amerikanische Psychoanalytikerin, Autorin und Dozentin, die in New York lebt und arbeitet. International bekannt wurde sie unter anderem durch ihr Buch „Emotionales Erbe“, in dem sie zeigt, wie unverarbeitete Traumata über Generationen weitergegeben werden und sich im Leben der Nachkommen widerspiegeln.

Im Rahmen der Ausstellungsreihe „Gegenwärtig. Zeitgenössische Künstler:innen begegnen Felix Nussbaum" nimmt Ariel Reichman (geb. 1979 in Johannesburg, lebt und arbeitet in Berlin) das Werk Felix Nussbaums zum Ausgangspunkt, die heutige Gesellschaft zu diskutieren und sie im Spiegel der Vergangenheit zu reflektieren. Seine Kunst umkreist hier die Frage, ob man Geschichte überwinden kann. Was bleibt an Dingen, Architekturen, in Körpern oder im Denken von der Vergangenheit haften?

Ariel Reichman erweitert die Ausstellung „Keiner soll frieren!“ im Felix- Nussbaum-Haus um eine vermittelnde Ebene, in welcher er dem Fühlen, Ausdruck und Austausch Raum gibt.

ANXIOUS ABOUT THE SITUATION?

Die Reihe „Anxious about the Situation?“ basiert auf einem 2014 auf der Nachrichten-Website Ynet veröffentlichten Artikel, der während des Gaza-Krieges Beruhigungsübungen für die ängstliche Bevölkerung vorschlug. Die Gleichzeitigkeit von Entspannung und Gefahr irritiert. Ariel Reichman, dessen Kunst gesellschaftliche und politische Themen mit persönlichen Erfahrungen und Gefühlswelten verbindet, stellt mit der Workshopreihe für die Gegenwart die Frage: Was kann ein Gefühl der Sicherheit im Gefühl der Ohnmacht und Angst vermitteln?

Im Museumsquartier lädt Reichman Interessierte zu einer Erfahrung der Gemeinschaft ein, in welcher sie auf drei Ebenen den eigenen Gefühlen begegnen, ihren Emotionen Ausdruck verleihen und sie im Gespräch und Austausch reflektieren.